Fahrzeugmodelle aus Eisenach in Borna ausgestellt

Bereits seit November 2024 widmet sich eine Sonderausstellung in der sächsischen Stadt Borna, der Geburtsstadt des Formgestalters Rudolf Eberhard Heinig, dessen Wirken in und zwischen zwei politischen Systemen.

Heinig arbeitet zum Großteil mit Pkw und Nutzfahrzeugen, aber auch mit Alltagsgegenständen und Innenraumgestaltungen. In der DDR erfüllte er als freier Gestalter vor allem Auftragsarbeiten. Sein Streben nach Veränderungen und Verbesserungen war auch seine Triebkraft, um nach 1990 neue Wege zu gehen. Er beschäftigte sich mit Mobilitätsentwürfen, die auf erneuerbare Energien und günstige Preise setzen.

Seine Arbeiten und Entwürfe werden nun noch bis Ende April im Bornaer Museum ausgestellt. Zu den Exponaten zählen auch drei Fahrzeugmodelle im Maßstab 1:5 aus Eisenach: das Modell Wartburg 405 von 1970, das Modell ZE 1100 von 1972 und das Modell zum Wartburg 360-2 von 1974.

Bereits während seines Studiums der „Formgestaltung für Industrie“ begann er im VEB Automobilwerke Eisenach ein Praktikum. Der Wartburg 353 war zu dieser Zeit noch in der Entwicklung und Heinig erhielt die Aufgabe, für die aufwendig aus Metall gefertigten Entlüftungsblenden neue Plastespritzteile zu gestalten. Das war ein großer Erfolg, denn jeder danach gebaute Wartburg 353 hatte zwei dieser Entlüftungsblenden.

Eberhard Heinig beschäftigte sich auch mit der Neugestaltung der Armaturentafel im Wartburg 353, dessen Tachoentwurf auch in die Serienproduktion übergeleitet wurde. Viele weitere Entwürfe gelangten jedoch über das Stadium des Funktionsmusters oder Modells nicht hinaus, was zumeist wirtschaftliche oder politische Gründe hatte. Bis zum Ende der DDR gestaltete er sowohl selbständig eigene als auch in Zusammenarbeit mit Hans Fleischer, Hans Lehmann, Clauss Dietel oder Lutz Rudolph Fahrzeugmodelle.