Die Geschichte des Automobilbaus

Gründerjahre und DIXI - Ära

3. Dezember 1896 – Gründung der Fahrzeugfabrik Eisenach A.G. durch den Großindustriellen, dem Geheimen Baurat Heinrich Ehrhardt. Fabrikdirektor wird sein Sohn, der Ingenieur und Autopionier Gustav Ehrhardt.

17. September 1898 – Vorstellung des ersten Wartburg-Motorwagens nach Abschluß des Lizenzvertrages mit der französischen Fa. Decauville am 12.09.1898. Erste Auslieferung von Fahrzeugen bereits im Dezember 1898; Seit 1899 Beteiligung mit Rennfahrzeugen an Wettbewerben;

März 1900 – Auffahrt von sieben Motorwagen hoch zur Wartburg zur Demonstration der Leistungsfähigkeit als Wartburg-Motorwagen. Bis 1900 waren 150 Wartburg-Motorwagen produziert und verkauft;

März 1904 – Ausscheiden der Ehrhardts aus Eisenach. Fortan Produktion der Fahrzeuge unter dem neuen Markenzeichen DIXI mit eigenen Neukonstruktionen.

1909 – Erweiterung der Motorfahrzeugabteilung. Präsentation eines DIXI-Flug- und Luftschiffmotors auf der Internationalen Luftfahrt-Ausstellung in Berlin, sowie eines DIXI-Bootsmotors auf der Internationalen Motorboot-Ausstellung in Berlin 1910.

1914 – Umstellung der gesamten zivilen Produktion auf Militär-Lkw und Rüstungsgüter, wie Lafetten, Protzen, Minenwerfer und Kanonenfahrgestelle.

1919 – Wiederaufnahme der Produktion von LKW- und PKW-Vorkriegsmodellen jetzt unter dem Markenzeichen DIXI mit dem griechischen Fabelwesen Centaur.

21. Mai 1921 – Fusion mit der Gothaer Waggonfabrik in der Inflationszeit. Damit verlor die Fahrzeugfabrik Eisenach A.G. ihre Selbständigkeit. Arbeitsteilung: Autos in Eisenach, Stationärmotoren, Feuerspritzen und Omnibusaufbauten in Gotha.

1927 – Erwerb der Lizenz des englischen Kleinwagens Austin Seven. Umstellung der Produktion auf Großserienfertigung nach amerikanischen Vorbild.

1928 – Anlauf des Kleinwagens DIXI 3/15 PS DA 1. Das Fahrzeug kommt aber zu spät um das Werk finanziell zu retten.

BMW in Eisenach

14. November 1928 – Die Bayrischen Motorenwerke München AG kauft die DIXI-Fahrzeugfabrik Eisenach A.G. Damit stieg BMW erstmals in die Automobil-Produktion ein.
Der BMW 3/15 PS Typ DA 2 ist das erste Automobil mit dem weiß-blauen BMW-Markenzeichen und basiert wie sein Vorgänger auf dem englischen Kleinwagen Austin Seven. Am 9. Juli 1929 ist der Wagen in den beiden Ausführungen (Limousine und Tourenwagen) bei den BMW Händlern verfügbar. Anlässlich der Eröffnung der neuen Filiale in Berlin wird er am selben Tag als BMW 3/15 der Presse vorgestellt.

1930 – Produktion des ersten BMW-Sportwagens Typ Wartburg DA 3 mit 18 PS-Motor, der sich schnell zum beliebten und erfolgreichen Wettbewerbswagen entwickelte.

11.Februar 1933 – Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin 1933 wird der BMW 303 vorgestellt, im April beginnt die Serienproduktion. Als erstes Automobil weist es das typische BMW Merkmal, die „Niere“ als Kühlergrill, auf und ist zudem der erste BMW mit Sechszylinder-Motor.

14. Juni 1936 – Bei der Premiere des Zweiliter-Sportwagens BMW 328 beim Eifelrennen auf dem Nürburgring, siegte Ernst Henne mit einem legendären Start-Ziel-Sieg. Nach diesem Debüterfolg setzte der BMW 328 seinen Siegeszug auf allen Rennstrecken bis 1940 fort und war der erfolgreichte Rennsportwagen seiner Zeit.

Februar 1936 – Produktionsstart des BMW 326, dem mit 15.936 gebauten Exemplaren der erfolgreichsten BMW – Pkw der Vorkriegszeit.

13. Oktober 1938 – Präsentation des letzten Eisenacher BMW-Modells Typ 335 mit 90 PS bei 3,5 l Hubraum. Mit nur 415 Wagen lief Mitte Dezember 1941 die BMW-PKW-Produktion in Eisenach aus.

Mai 1942 – Verlagerung der Produktion des geländegängigen Seitenwagen-Krades BMW R 75 von München nach Eisenach.

Juli 1944 bis Anfang 1945 – Eisenach erlebt vier schwere Bombenangriffe. Das Werk wird zu ca. 65 % zerstört. Die Produktion kommt am 31. März 1945 zum Erliegen.

4. Juli 1945 – Beschlagnahme des gesamten Eisenacher BMW-Firmenvermögens aufgrund Alliierter Beschlüsse durch die Sowjetische Militäradministration.

Nachkriegsära - Produktion in der Planwirtschaft

13. Oktober 1945 – Befehl Nr.93 von Marschall Schukow, Oberkommandierender der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland: „Aufnahme der Automobil- und Motorrad- produktion im ehemaligen BMW-Werk in Eisenach“.

1. November 1945 – Beginn der Nachkriegs-PKW- und Motorradproduktion: 14 PKW BMW 321 und 16 Motorräder BMW R 35 im ersten Monat.

13. August 1946 – Übernahme des Eisenacher BMW-Werkes Als „Automobil-Fabrik der sowjetische Aktiengesellschaft AWTOWELO Werk BMW Eisenach“.

April 1948 – Vorstellung des Prototyps der ersten Eisenacher Nachkriegsneuentwicklung – des BMW 340 – auf der Basis von Baugruppen des Eisenacher Vorkriegsbaumusters BMW 326.

7. Oktober 1949 – Serienanlauf der Limousine BMW 340, neben der auch eine Sanitäts- und Kombiwagen-Ausführung hergestellt wurden.

5. Juni 1952 – Ausgliederung des Werkes aus der sowjetischen Aktiengesellschaft Awtowelo. Nunmehr Volkseigener Betrieb mit der neuen Werksbezeichnung VEB IFA Automobilfabrik EMW Eisenach (Eisenacher Motorenwerk).

5. März 1953 – Anlauf der Serienproduktion des IFA F 9 mit 900 cm3 Dreizylinder-Zweitaktmotor.

Oktober 1955 – Modellwechsel: Serienstart des EMW / Wartburg 311.

22. Dezember 1955 – Änderung des Firmennamens in VEB Automobilwerk Eisenach (AWE).

1. September 1965 – Serienanlauf des Wartburg 312 mit neuem schraubengefederten Fahrwerk, aber Beibehaltung der 311er Karosserie.

1. Juli 1966 – Serienanlauf des Wartburg 353 mit schraubengefedertem Fahrwerk und neuer Karosserie.

3. März 1975 – Serieneinführung des Wartburg 353 W mit Scheibenbremsen und zahlreichen Weiterentwicklungen.

29. Juli 1977 – erster Spatenstich zum AWE – Betriebsteil Eisenach – West

21. Juli 1980 – Inbetriebnahme der ersten Produktionslinie im Presswerk im Betriebsteil Eisenach – West.

1. Oktober 1985 – Produktion des einmillionsten Wartburg 353/353W.

12. Oktober 1988 – Serienanlauf des Wartburg 1.3 mit Volkswagenmotor.

10. April 1991 – Einstellung der Pkw-Produktion mit dem letzten Wartburg 1.3 aus dem Automobilwerk Eisenach. Damit Beendigung einer über neunzigjährigen eigenständigen Automobilbau-Tradition.

Neustart mit Opel in Eisenach

11. März 1990 – Abschluss des Vertrages zur Gründung der OPEL-AWE-Planungs-GmbH anlässlich der Leipziger Frühjahrsmesse.

5. Oktober 1990 – Anlauf der Montageproduktion des Opel Vectra 1.6i GL im Betriebsteil Eisenach/West.

7. Februar 1991 – Grundsteinlegung für das neue Opelwerk im AWE-Betriebsteil Eisenach/West.

23. September 1992 – Eröffnung des neuen Opelwerks. Produktionsbeginn des Opel Astra aus Eisenach

3. Juni 1993 – Beginn der Produktion des Opel Corsa B

10. November 1999 – Der einmillionste Opel made in Eisenach lief vom Band. – ein Opel Corsa B Edition 100

28. August 2000 – Beginn der Produktion des Opel Corsa C

21. August 2006 – Beginn der Produktion des Opel Corsa D

12. Januar 2007 – Produktion des zweimillionsten Opel made in Eisenach.

ab 10. Januar 2013 – Beginn der Produktion des neu entwickelten Kleinwagens Opel ADAM parallel zum Opel Corsa D.

28. Oktober 2013 – Die Opel Eisenach GmbH wird durch Verschmelzung zur Adam Opel AG – Werk Eisenach

23. April 2014 – Produktion des dreimillionsten Opel made in Eisenach, ein weißer Opel ADAM

1. August 2015 – Beginn der Produktion des Opel Corsa

1. Januar 2017 – Wechsel von der Adam Opel AG zu Opel Automobile GmbH – Werk Eisenach

1. August 2017 – Der französische Autokonzern PSA übernimmt Opel und Vauxhall von General Motors einschließlich des Standorts Eisenach

28. August 2019 – Beginn der Produktion des SUV Opel GRANDLAND

2. März 2020 – Produktionsstart des Grandland X Hybrid 4 – Einstieg in die E-Mobilität