Neue Sonderausstellung zum Flugzeugmotorenbau in Eisenach

Für die Stiftung Automobile Welt Eisenach ist es ein seit Jahren praktizierter Teil der Museumsarbeit, besonders interessante Aspekte der Eisenacher Industriegeschichte in einer Sonderausstellung den Besucherinnen und Besuchern zugänglich zu machen.

Vom 5. April 2025 bis Ende März 2026 wird die spannende Geschichte der Herstellung von Flugzeugmotoren durch BMW in Eisenach das Thema der Sonderausstellung sein.

Bis heute ist die Geschichte der Flugmotorenproduktion in Eisenach mit vielen Mythen und Legenden verbunden. In der Sonderausstellung sollen nun erstmals Details der verschiedenen Fertigungsorte einschließlich der Zukunftsplanungen für die Nachkriegszeit gezeigt werden. Kuratiert wird die Sonderausstellung von Eberhard Spee, der mit dem Eintritt in den beruflichen Ruhestand den Abenteuerspielplatz aus Kindheitszeiten in den Ruinen des Flugzeugmotorenwerks auf dem Dürrerhof bei Eisenach zum Thema intensiver Forschungen machte. Das Ergebnis seiner umfangreichen Recherchen und Gespräche mit Zeitzeugen können nun alle Interessierten ab April in Eisenach in der Sonderausstellung sehen.

Die Ausstellung widmet sich dabei drei Kernthemen: den Produktionsstandorten, der Technik und der Arbeitsorganisation. So wird zunächst der Beginn der Flugzeugmotorenproduktion im Gebäude O1 des Eisenacher BMW-Stadtwerkes detailliert beschrieben. Die Fertigungsorganisation, die über drei Etagen verteilt war, soll mit originalen Bildern dargestellt werden und so die ursprüngliche Bestimmung des aktuell viel diskutierten Industriebaues verdeutlichen.

Den Besucherinnen und Besuchern wird zudem die Möglichkeit geboten, das ab 1937 neu errichtete Werk auf dem Dürrerhof bei Eisenach kennen zu lernen. Durch animierte Fotomontagen werden die Gebäude und ihre Bestimmung im heutigen Waldgebiet dargestellt. Auf die technisch hochinteressanten Tests in den Prüfständen der fertigen Motoren, die damals zeitgleich in 12 Testständen der hochmodernen Anlage liefen, wird dabei ein besonderes Augenmerk liegen. Ein Begleitvideo zeigt einen solchen Testlauf auf einem originalgetreuen Prüfstand.

Interessierte Gäste erhalten neben den baulichen und standortrelevanten Besonderheiten darüber hinaus auch die Möglichkeit, das Funktionsprinzip eines Sternmotors und den Einbau in Flugzeuge kennen zu lernen. Dazu werden ein originalgetreuer BMW-Sternmotor mit montiertem Spezialpropeller zur Leistungsmessung und ein Modell zum Studium der Bewegungsabläufe von Kolben und Pleuel Kern der Ausstellung werden.

Auch der mit dem Flugzeugmotorenbau verbundene Weg Eisenachs zum bedeutenden Standort der nationalsozialistischen Luftrüstung und das damit verbundene Leid von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen sind Teil der Sonderausstellung.

Die Ausstellungseröffnung findet am 5. April um 13 Uhr statt.